Erster Weltkrieg

Als die Welt unterging

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20 Millionen Menschen kamen in den Schlachten des Ersten Weltkriegs ums Leben. Es war ein vier Jahre währender Kampf, in den die Beteiligten anfangs teils mit großer Begeisterung hineinschlitterten. Der große Krieg, fanden nicht nur europäische Intellektuelle, werde nach dem als quälend empfundenen Stillstand des Fin de siècle eine reinigende Wirkung auf die Gesellschaft haben. Doch als die Gefechte bald mit voller Härte in Gang waren und die Verluste auf allen Seiten rasant zunahmen, verblasste die anfängliche Euphorie schnell.

Die Bilder aus den Schützengräben in Frankreich und Belgien sind für den Ersten Weltkrieg ikonisch geworden. Dass der Krieg aber auch komisch sein konnte, zuweilen sogar seltsam friedlich aussah, zeigen diese Aufnahmen. Viele von ihnen stammen aus einer lange unveröffentlichten Privatsammlung und dokumentieren den alltäglichen Schrecken nüchtern, um ihn gleich darauf wieder als das zu entlarven, was er war: die erste Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts.

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Nur in Ostpreußen waren während des Ersten Weltkrieges deutsche Gebiete besetzt. Das Bild entstand entweder 1914 oder 1916 und zeigt eine deutsche Stellung nahe Kaliningrad. Ein verwundeter Soldat wird behandelt, während seine Kameraden mit Maschinengewehren einen russischen Angriff abzuwehren versuchen.

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Die verlustreichen Kämpfe an der Westfront wurden alle auf französischem oder belgischem Boden ausgefochten. Die Schlacht an der Somme begann im Juli 1916, und als sie fünf Monate später zu Ende war, zählten beide Seiten zusammen mehr als eine Million Verwundete und Getötete. Der Soldat in der Mitte des Bildes schleppt eine leere Krankentrage. Militärisch entschieden wurde durch die britisch-französische Großoffensive nichts.

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Im September 1914 steht die Kathedrale im französischen Reims in Flammen. Die Deutschen haben die Stadt im Nordosten des Landes bombardiert und große Teile davon zerstört.

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Fast klinisch schön wirkt der Krieg auf diesem Bild. Es zeigt eine Frau bei der Arbeit in einer französischen Munitionsfabrik und entstand 1916.

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Als die Deutschen Nordfrankreich besetzen, müssen für die Einwohner schnell neue Pässe her. Das Foto zeigt, wie die Bilder für die Dokumente entstehen.

Reuters/Archive of Modern Conflict London

Der Krieg auf dem Atlantischen Ozean: Ein deutsches U-Boot versenkt ein Handelsschiff der Alliierten.

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Eine Brieftaubenstation in Narajow in der Ukraine. Vor allem für die kurzen Distanzen während des Grabenkampfes werden die Vögel zur Übermittlung von Nachrichten gebraucht: Oft sind Telefon- und Telegrafenleitungen zerstört.

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Ob dagegen dieser Hund einen militärischen Dienst versah, ist nicht überliefert. Auf dem Bild springt er über einen Schützengraben, in dem deutsche Soldaten in Gefechtsstellung kauern.

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Von Kratern übersät: Eine alliierte Maschine fliegt über die Westfront.

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Deutsche Soldaten versuchen die Flugzeuge des Gegners auch per Gewehr vom Himmel zu holen.

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Auf diesem Bild aus dem Jahr 1918 ist ein Wasserflugzeug in ein deutsches Gebäude gestürzt.

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Deutsche Offiziere der Luftwaffe trainieren 1918 in Hannover.

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Hätte es die Technik damals schon gegeben, hätte der Offizier dieses Foto vielleicht per Smartphone verschickt. Es zeigt ihn 1918 nahe der Westfront, offenbar zum Spaß auf einem toten Wildschwein reitend.

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Im Stellungskrieg im Westen bauen beide Seiten kilometerlange Schützengräben und unzählige Beobachtungsposten. Dieses Bild von 1917 zeigt einen Soldaten der deutschen Armee an der Yser-Front in Belgien.

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Bei Arras in Frankreich greifen die Alliierten im Frühjahr 1917 an. Dabei gelingt es kanadischen Verbänden der britischen Streitkräfte, den Deutschen einen großen Teil des strategisch günstig gelegenen Höhenzugs Vimy abzunehmen.

Reuters/Archive of Modern Conflict London

Deutsche Marinesoldaten beim Frühsport. Das Bild entstand 1917 – wo, ist nicht bekannt.

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Deutsche Soldaten feiern und trinken in einem Haus nahe der Westfront, in dem sie 1918 stationiert sind.

Reuters/Archive of Modern Conflict London

Von den Alliierten gefangen genommene deutsche Soldaten ruhen sich in einem Feld in Nordfrankreich aus.

dpa

Während des Ersten Weltkrieges gingen die Armeen aller Beteiligten hart gegen Fahnenflucht, Meuterei und angebliche Feigheit vor. Für ein solches Vergehen wurde dieser 21 Jahre alte Infanterist der belgischen Armee im Juni 1918, ein halbes Jahr vor Kriegsende, von seinen Kameraden am Nordseestrand erschossen.

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Im Frühjahr 1917 kommen die ersten 5000 amerikanischen Soldaten in London an. Im Bild überqueren sie die historische Westminster Bridge. Mehr als zwei Millionen Männer aus den Vereinigten Staaten kämpfen bis zum Kriegsende in Europa.

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In einem Chemielabor in Philadelphia führen amerikanische Soldaten nach Ende des Krieges verschiedene Typen von Gasmasken vor. Im April 1915 setzen die Deutschen erstmals das tödliche Chlorgas gegen die Franzosen ein. Danach schaukeln sich die Armeen gegenseitig hoch und entwickeln immer wirksamere chemische Waffen.

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Im Kampfe verwundete Deutsche werden mit Hilfe gefangener Franzosen auf kleinen M.-G.-Wagen und in Zeltbahnen zu einem rückwärtigen Verbandsplatz gebracht.

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In der schlimmsten Phase des Krieges ist es nicht mehr möglich, die in Massen gefallenen Soldaten einzeln an Ort und Stelle zu bestatten: An der Westfront liegt das ganze Gelände unter ständigem Feuer. Die Toten werden auf Wagen gelegt und außerhalb der Kampfzone begraben.

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Diese französische Kirche wird als Lazarett gebraucht. Der Gottesdienst findet sonntags trotzdem statt.

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Mit Flammenwerfern versuchen deutsche Soldaten auf diesem Bild eine riesenhafte Rauchwolke zu erschaffen. In ihrem Schutz, so der Plan, sollten Stoßtrupps unerkannt marschieren können.

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Mit Masken versuchen sich die Soldaten gegen tödliches Gas zu schützen.