Mauern, überall
Vor 25 Jahren fiel die Berliner Mauer, doch anderswo leben Menschen auch heute hinter Beton und Stacheldraht. Hochgesicherte Grenzanlagen sollen Terroristen stoppen, Armutsflüchtlinge abhalten oder Gebietsansprüche festigen. FAZ.NET stellt die zehn gefährlichsten vor.
Indien und Pakistan – „Line of Control“
Entlang der 740 Kilometer langen Grenze zwischen dem indischen und pakistanischen Teil von Kaschmir erstreckt sich ein bis zu drei Meter hoher Grenzzaun - auch „Line of Control“ genannt. Die 550 Kilometer lange Grenzanlage besteht aus meterhohen Stacheldrahtzäunen. Teile stehen unter Strom, sind mit Bewegungssensoren, Wärmebildkameras und Stolperdrähten ausgerüstet. An einigen Stellen sind Minen vergraben. Anfang 2014 gaben die indischen Grenzbehörden bekannt, dass sie die Anlage weiter ausbauen wollen. Ein 40 Meter breiter und 10 Meter tiefer Graben soll dazukommen.
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Ein Grenzzaun in der Nähe der Ortschaft Poonch. Seit dem ersten Indisch-Pakistanischen Krieg (1947-1949) ist Kaschmir durch die „Line of Control“ geteilt.
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Die Grenzanlage wurde später errichtet, um muslimische Terroristen daran zu hindern, Anschläge auf indische Polizisten, Soldaten oder die Zivilbevölkerung zu verüben. Hier ein Tor am Grenzübergang Chakka-da-Bagh.
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Indische Soldaten auf Patrouille am Grenzzaun. Das Ziel der Terroristen ist es, ein islamisches Kaschmir zu errichten. Es wird geschätzt, dass die Terroristen seit 1988 mehr als 43.000 Menschen getötet haben.
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Ein Dorfbewohner auf dem Weg zu seinem Feld in der Nähe der Ortschaft Pindi. Auch direkt an der Grenzanlage kommt es immer wieder zu tödlichen Zwischenfällen. Meist machen sich die Truppen beider Länder dann gegenseitig verantwortlich.
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Häufig geraten auch Unbeteiligte an der Grenze in Gefechte. Hier verstecken sich Inder während eines Schusswechsels in einem Militärbunker.
Indien und Bangladesch – „Null-Linie“
Es ist die längste Grenzbefestigung der Welt: Mit 4000 Kilometern Stacheldraht grenzt sich Indien von Bangladesch ab. Die „Null-Linie“ ist ein bis zu zwei Meter hoher, mit Stolperdraht gesicherter Schutzwall. Teile des Zauns lassen sich unter Strom setzen. Schätzungen zufolge bewachen etwa 50.000 Soldaten die Grenzanlage.
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Die indische Regierung begann 1989 mit dem Bau der Grenzanlagen.
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Indien will sich mit der Grenzanlage gegen illegale Einwanderer, Schmuggel, Drogenhandel und Terrorismus aus dem Nachbarland schützen. Auch gemeinsame Handelszonen wie hier in Kalaichar sollen den Schmuggel eindämmen.
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Doch Korruption ist an der Grenze weit verbreitet. Wer die „Null-Linie“ bewacht, entscheidet auch, wer sie überschreiten darf. So verdienen die Grenzer am Schmuggel mit.
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An vielen Abschnitten haben die Soldaten des indischen Grenzschutzes den Befehl, direkt zu schießen. Seit dem Jahr 2000 sind über Tausend Bangladescher erschossen worden. Die Fluten machen vor der Grenze keinen Halt, wie hier am Checkpoint in Banshi.
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Zu den Grenzopfern zählen immer wieder auch Bauern und Arbeiter, die sich im wirtschaftsstärkeren Indien etwas dazuverdienen wollen.
Nordirland – „Peace Lines“
Durch das nordirische Belfast zieht sich eine bis zu sieben Meter hohe Mauer, die aus Ziegelsteinen, Stacheldrahtzaun, Beton und aufgesetzten Gittern besteht. Die Nordiren sprechen von der „Peace Line“. Die Mauer hat Durchgänge für Fußgänger und Tore für den Verkehr, die nachts geschlossen werden. „Peace Lines“ wie diese gibt es viele in Nordirland. Seit 1990 hat sich ihre Zahl von 18 auf heute 48 erhöht, die meisten stehen in Belfast und Londonderry. Die Gesamtlänge aller „Peace Lines” beträgt über 34 Kilometer.
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Die „Peace Line“ in Belfast. Im Nordirlandkonflikt kamen zwischen 1969 und 1998 mehr als 3.500 Menschen ums Leben.
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Die ersten Mauern entstanden 1969 in Belfast. Sie sollten zwischen den verfeindeten katholischen und protestantischen Nachbarn Frieden schaffen und waren als vorübergehende Maßnahme geplant.
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Stattdessen kamen über die Jahre weitere „Peace Lines“ dazu - überall dort, wo es zwischen Katholiken und Protestanten zu gewalttätigen Auseinandersetzungen kam. Hier eine Mauer in der katholischen Enklave Short Strand in Belfast.
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Für die Bewohner gehören die Mauern zum Alltag.
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Auch wenn die blutigen Zeiten vergangen sind, prägen die „Peace Lines“ weiterhin das Stadtbild: Hier ein Mauerabschnitt entlang der Springmartin Road in Belfast im Oktober 2014.
Süd- und Nordkorea – „Demilitarisierte Zone“
An der 248 Kilometer langen Grenze zwischen Nord- und Südkorea verläuft ein hochgerüsteter Zaun, gesichert mit Stacheldraht, Wachtürmen, Scheinwerfern und mehr als einer Millionen Minen. Panzersperranlagen, Schützengräben und Hochspannungszäune bilden zusätzliche Barrieren. Sie gilt als die am stärksten befestigte und bewachte Grenze der Welt. Zu beiden Seiten der Grenzanlage befindet sich eine jeweils zwei Kilometer breite „demilitarisierte Zone“. Das Betreten dieser Zone ist untersagt.
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Südkoreanische Soldaten auf Patrouille entlang der Grenzanlage am Strand der Insel Baengnyeong. Zwischen 1950 und 1953 starben fast vier Millionen Menschen im Koreakrieg. Danach wurde das Land geteilt und besteht seitdem aus dem kommunistischen Norden und dem westlich orientierten Süden. Bis heute gibt es keinen Friedensvertrag.
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Seit einiger Zeit haben auch die Touristen die Grenze für sich entdeckt. Reisebüros bieten im 50 Kilometer entfernten Seoul Tagesausflüge zur Grenze an.
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Dem gegenüber steht der bittere Alltag an der Grenze. Die südkoreanische Armee ist für ihre Brutalität bekannt. Gewalt und sexuelle Misshandlungen sind nicht selten. Viele Wehrpflichtige kommen an der Grenze ums Leben, immer wieder kommt es auch zu Selbstmorden. Hier südkoreanische Soldaten auf Patrouille in der Nähe von Paju.
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Ein nordkoreanischer Soldat (l.) blickt im Grenzort Panmunjom mit dem Fernglas in die Richtung eines südkoreanischen Militärangehörigen. In der Geschichte der Grenzanlage kam es zu zahlreichen Zwischenfällen, bei denen amerikanische, nord- und südkoreanische Soldaten getötet wurden.
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Panmunjeom liegt mitten in der „demilitarisierten Zone“ und wird als Friedensdorf bezeichnet. Soldaten Nord- und Südkoreas stehen sich hier direkt gegenüber. Die blauen Baracken sind direkt auf der Grenze errichtet - in ihnen finden Gespräche zwischen beiden Seiten statt.
Zypern – „Grüne Linie“
Auf Zypern trennt eine über 180 Kilometer lange Grenzanlage die Insel in zwei Hälften. Die sogenannte „Grüne Linie“ besteht aus Mauerabschnitten, Stacheldrahtzäunen, Trümmern und Wachtürmen. Bewacht wird sie von Tausenden nord- und südzyprischen Soldaten. Die Grenze verläuft mitten durch die gemeinsame Hauptstadt Nikosia, die seit dem Fall der Berliner Mauer die letzte geteilte Hauptstadt der Welt ist. Bis heute wird sie zudem von UN-Truppen bewacht.
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Eine Barrikade zwischen dem griechischen und türkischen Teil Nikosias. Im Jahr 1974 putschten griechische Nationalisten gegen die Regierung Zyperns. Ziel war es, die Insel an Griechenland anzugliedern. Daraufhin begann die türkische Armee mit einer Invasion.
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Türkische Soldaten erobern 1974 einen Teil der Insel. Bei den Kämpfen starben über 1.000 griechische Zyprioten, mehr als 200.000 wurden zwangsumgesiedelt.
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UN-Soldaten sichern die Grenze in Nikosia ab. Im Jahr 1983 wurde im Nordteil der Insel die „Türkische Republik Nordzypern“ ausgerufen. Bis heute wird sie allein von der Türkei anerkannt.
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Seit 2003 ist die „Grüne Linie“ zwischen dem Norden und Süden durchlässig. Viele türkische Zyprioten pendeln täglich in den reicheren Süden, um dort zu arbeiten – wie hier am Kontrollpunkt Ledra Palace in Nikosia.
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Dennoch ist ein baldiges Ende der Teilung nicht in Sicht. Blick von Nikosia auf den türkisch kontrollierten Teil der Insel.
Israel und Gaza – „Sperranlage um den Gazastreifen“
Im Süden Israels verläuft eine 52 Kilometer lange Sperranlage, die den gesamten Gazastreifen bis zur ägyptischen Grenze umschließt. Sie ist lückenlos und kann nur an wenigen Kontrollpunkten passiert werden. Auf palästinischer Seite befindet sich eine bis zu 300 Meter breite Sicherheitszone, die nicht betreten werden darf. Trotz Grenzanlagen und Bewachung gelingt es den Palästinensern immer wieder, Waffen und andere Güter durch ein selbstgegrabenes Tunnelsystem in den Gazastreifen zu bringen.
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Israelische Baufahrzeuge in der Nähe der Ortschaft Elay Sinai. 1994 ordnete Israels Ministerpräsident Rabin den Bau des Zauns an. Immer wieder drangen Selbstmordattentäter aus dem Gazastreifen ins israelische Kernland ein.
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Auch Ägypten baute entlang der Grenze zum Gazastreifen eine drei Meter hohe Mauer, um den Schmuggel von Waffen zu unterbinden – wie hier in der Stadt Rafah.
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Bewohner des Gazastreifens kehren nach einem Feuerstillstands-Abkommen Ende 2012 auf ihr Land zurück. Die Palästinenser kritisieren, dass durch die bis zu 300 Meter breite Sicherheitszone viel Landwirtschaftsfläche nicht mehr nutzbar sei.
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An der Grenze kommt es immer wieder zu Protesten gegen die Sicherheitszone – wie hier im Herbst 2012 im südlichen Gazastreifen. Weil sie schlecht gekennzeichnet ist, sind auch schon unschuldige Zivilisten erschossen worden.
Israel und Westjordanland – „Sperranlage um das Westjordanland“
Auf einer Länge von etwa 708 Kilometern erstreckt sich zwischen Israel und das Westjordanland eine weitere israelische Sperranlage. In den dichter besiedelten Gebieten sind ungefähr 30 Kilometer durch eine bis zu neun Meter hohe Betonmauer gesichert.
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Junge Palästinenser werfen im Dorf Nilin Steine auf israelische Grenztruppen. Während der zweiten Intifada im Jahr 2000 wurden viele Israelis durch Terroranschläge im israelischen Kernland getötet. Um die Gefahr von Terroranschlägen zu verringern, beschloss die israelische Regierung, entlang der Grenze zum Westjordanland Sperranlagen zu errichten.
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Seit 2002 wird an den Mauern und Zäunen gebaut. Planmäßig sollte die Anlage 759 Kilometer lang werden. Sie ist aber bis heute nicht fertiggestellt. Hier ein Durchgang im Flüchtlingslager Shuafat in Ostjerusalem.
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Palästinenser klettern nördlich von Jerusalem mit einer Leiter über die Mauer, um die israelischen Sicherheitskontrollen zu umgehen.
- Frank Röth
Die Grenzanlage im Jerusalemer Vorort Abu Dis. 2004 urteilte der Internationale Gerichtshof in Den Haag, dass der Bau einer Mauer auf palästinensischem Gebiet nicht mit internationalem Recht vereinbar sei. Hunderte von Palästinensern sind seitdem vor Gericht gezogen, damit die Sperranlagen von ihren Grundstücken entfernt werden.
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Abu Dis wird von der Mauer durchschnitten – und von Ostjerusalem abgetrennt. In Israel gilt die Sperranlage als Erfolg. Politiker und Militärs verweisen stets darauf, dass seit ihrem Bau die Zahl der Selbstmordattentate drastisch zurückgegangen sei.
Melilla und Ceuta
Um die beiden spanischen Exklaven Ceuta und Melilla im Norden Marokkos ziehen sich jeweils rund zehn Kilometer lange Grenzanlagen. Ein sechs Meter hoher Zaun umgibt die Küstenstädte, der in drei Reihen angeordnet ist. Teilweise ist der Zaun mit dem sogenannten Nato-Stacheldraht gesichert – Draht, der beim Versuch, ihn zu überwinden, besonders tiefe Wunden hinterlässt. Bewacht wird die Anlage von der Guardia Civil, einer paramilitärisch ausgerichteten Polizeieinheit. Zusätzlich ist der Zaun mit Infrarotkameras, Bewegungs- und Geräuschmeldern ausgestattet.
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Der Blick auf den Zaun um Ceuta. Die Stadt ist ebenso wie Melilla seit Jahrhunderten im Besitz Spaniens. Auch nach der Unabhängigkeit Marokkos 1956 blieben die Exklaven spanisch. Sie bilden somit die einzigen Landesgrenzen zwischen Europa und Afrika.
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Mit dem Bau der Grenzanlage wurde in Ceuta 1995 und in Melilla 1996 begonnen. Erst 2014 kam an den Zäunen ein engmaschiges Spezialnetz dazu, um es den Flüchtlingen nochmals zu erschweren, den Zaun überklettern.
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Immer wieder versuchen Flüchtlinge, über den Zaun nach Ceuta oder Melilla zu gelangen – hier im August 2014. Sie kommen vor allem aus Ländern wie Mali, Nigeria oder dem Kongo. Ungefähr 40.000 afrikanische Migranten halten sich in Marokko auf. Sie warten in provisorischen Camps auf eine Möglichkeit, die Grenzanlagen zu überwinden.
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Im Mai 2014 stürmten mehr als Tausend afrikanische Flüchtlinge die Grenze um Melilla. Etwa 400 von ihnen schafften es auf das Gebiet der Europäischen Union. Viele Flüchtlinge werden von dort wieder in ihre Heimatländer abgeschoben, andere bleiben in Auffanglagern.
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Ein Golfplatz direkt am Zaun in Melilla. Die spanische Regierung fühlt sich von den Flüchtlingen überfordert und verlangt deshalb mehr Unterstützung von der Europäischen Union.
Marokko und Westsahara – „Berm“
Durch die Westsahara zieht sich ein über 2700 Kilometer langer mit Steinen befestigter Sandwall, der die Region in zwei Hälften teilt. Im Arabischen wird der Sandwall „Berm“ genannt. Bis zu drei Meter ist er hoch, gesichert mit Stacheldraht, Gräben und Minen. An einigen Stellen besteht er aus einer Steinmauer. Teilweise dienen auch Berge als Hindernis. Über die gesamte Grenze verteilen sich Wachposten. Insgesamt sind dort mehr als 150.000 marokkanische Soldaten stationiert.
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Sandwälle an einem Grenzübergang zwischen Mauretanien und Marokko. Bis 1976 stand die Westsahara unter der Kolonialherrschaft von Spanien. 1975 siedelte der damalige König von Marokko rund 350.000 Marokkaner in der Westsahara an, um Marokkos Ansprüche auf das Gebiet zu festigen.
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Die einheimischen Sahrauis organisierten sich daraufhin in der Unabhängigkeitsbewegung Frente Polisario und widersetzten sich gewaltsam. 1976 riefen sie die Demokratische Arabische Republik Sahara aus. Hier ein Soldat der Polisario-Truppen an der Grenze zu Algerien.
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Marokkanische Soldaten an einem Kontrollposten. 1980 begann Marokko mit dem Bau der Grenzanlage und stellte sie binnen sieben Jahre fertig. Seitdem teilt der „Berm“ die Westsahara in ein von Marokko und ein von der Unabhängigkeitsbewegung Frente Polisario kontrolliertes Gebiet.
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Blick auf die Lagune von Dakhla in der Westsahara. Ungefähr 80 Prozent des Territoriums befinden sich heute in marokkanischem Besitz. Und damit auch der Großteil des fruchtbaren Landes, der Ölreserven und der Küstengewässer.
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Im Laufe des Konflikts flohen etwa 160.000 Sahrauis aus der Westsahara nach Algerien, wo sie seitdem in Flüchtlingslagern leben. 1991 wurde ein Waffenstillstand vereinbart. Hier eine Frau im Camp Tifariti.
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Der Anführer der Polisario-Bewegung, Mohamed Abdelaziz, salutiert vor Soldaten. Der Konflikt hält bis heute an. Denn die Grundlage des Waffenstillstands war das Versprechen Marokkos, unter UN-Aufsicht ein Referendum über die Unabhängigkeit der Westsahara zu akzeptieren. Diese Volksabstimmung wird bis heute von Marokko verhindert.
Mexiko und Vereinigte Staaten – „Tortilla Wall“
„Tortilla Wall“ nennen manche Amerikaner abfällig ihren Schutzwall an der Grenze zu Mexiko. Genau 3141 Kilometer lang ist die amerikanische Südgrenze. Über 1126 Kilometer erstreckt sich die Anlage. Gesichert wird sie mit Video- und Infrarotkameras, Nachtsichtgeräten, Bewegungsmeldern, Flugdrohnen und Wärmesensoren im Boden. Teilweise ist die Grenzanlage mit Stacheldraht, Beleuchtungstürmen, meterhohen Metallwänden, Stahlpfosten und Fahrzeugbarrieren befestigt. Von der ungefähr 21.400 Polizisten umfassenden United States Border Patrol bewachen rund 18.500 die Grenze zu Mexiko.
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Die Grenzanlage zwischen den Vereinigten Staaten und der der mexikanischen Ortschaft Tijuana. Bis in die Mitte der neunziger Jahre war die Grenze häufig nicht mehr als eine imaginäre Linie im Sand. 1994 startete die Clinton-Regierung dann die „Operation Gatekeeper“. In Folge wurde die Grenze in den Ballungsgebieten mit Zäunen und Mauern befestigt, um den Drogen- und Waffenschmuggel sowie illegale Einwanderung zu verhindern.
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Eine amerikanische Grenzpatrouille in der Nähe von San Diego. In den späten neunziger Jahren hatte es an der Grenze noch ungefähr 1,6 Millionen Festnahmen im Jahr gegeben. In den vergangenen Jahren ist die Zahl auf etwa 350.000 gesunken.
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Flüchtlinge versuchen, auf dem Dach eines Güterzug-Waggons Richtung Norden zu kommen. Trotz der streng abgesicherten Grenze schaffen es jedes Jahr nach wie vor mehrere hunderttausend Menschen in die Vereinigten Staaten. Rund elf Millionen illegale Einwanderer leben dort. Die Hälfte von ihnen soll über die Grenze zu Mexiko eingewandert sein.
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Für Wüstengebiete wurde ein Spezial-Grenzzaun entwickelt. Er besteht aus fünf Meter hohen Teilstücken, die sich in der Höhe an die zu- und abnehmenden Dünen anpassen können.
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Flüchtlinge versuchen, durch den New River nach Calexico in Kalifornien zu gelangen. Jedes Jahr verdursten oder erfrieren schätzungsweise 300 bis 500 Menschen auf dem Weg durch die Wüste. Andere ertrinken, weil sie den Weg über die Küste oder durch Flüsse suchen.
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Ein Freiwilliger an der Grenze zwischen Mexiko und Kalifornien. Im Grenzgebiet patrouillieren auch Bürgerwehren. Aufgegriffene werden oft misshandelt und wieder nach Mexiko geschickt. Extreme „Minutemen“ sollen auch schon illegale Einwanderer getötet haben.